Flugbeobachtungsbunker für Flugwache - Velm-Götzendorf im Weinviertel

Ab 1938, nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, wurden an der östlichen Grenze Flugwachen errichtet. Diese gehörten zur Luftnachrichtenkompanie 8/17 welches wiederum dem Luftgaukommando XVII unterstellt war.

Der Flugbeobachtungsbunker in seinem heutigen Zustand
©Gerald P.
Der Flugbeobachtungsbunker in seinem heutigen Zustand

Die Flugwache 18 dieser Beobachtungskette befand sich in Velm-Götzendorf. Das Flugwachepersonal versah in kleinen Flugbeobachtungsbunkern seinen Dienst. Diese sind von der Bauweise her alle gleich. Sie weisen nur geringfügige Unterschiede auf, welche sich durch örtliche Anpassung bzw. (vermutlich) auch durch die verschiedenen ausführenden Firmen ergaben.

Aufgaben der Flugwachen: Überwachen des Luftraumes, Registrieren, Identifizieren und Melden von Flugaktivitäten an die Flakführer und Jägerleitstände. Speziell bei Störfliegern waren die Beobachter eine gute Ergänzung, da diese von den Funkmessanlagen oft nicht erkannt wurden.

Ausstattung: Zwei Ferngläser, ein Feldstecher, ein Flugmeldeglas, Flugzeugmusterbilder, Karabiner. Die Kommunikation der Flugwachen zu den Flugmeldezentralen erfolgte mittels Fernsprech- und Funkgeräten über eine zentrale Vermittlung.

Personal: Größtenteils ältere Luftnachrichtensoldaten (Jahrgänge um 1900) fast ausschließlich aus der näheren Umgebung der jeweiligen Flugwache.

Dienstzeit: Die Flugwachen waren rund um die Uhr besetzt. Zu Beginn wechselten sich drei Mann innerhalb von 24 Stunden alle zwei Stunden (Beobachtungsdienst, Telefondienst, Schlafpause) ab. Danach waren 48 Stunden dienstfrei. Später wurde die Anzahl des eingesetzten Personals reduziert.

Standorte weiterer Flugbeobachtungsbunker von Flugwachen im Nordosten von Niederösterreich:

Plan des (baugleichen) Flugbeobachtungsbunkers in Sierndorf
©Gerald P.
Plan des (baugleichen) Flugbeobachtungsbunkers in Sierndorf

Bei allen noch erhaltenen Bunkern fehlt die Plexiglaskuppel. Lediglich der Bunker in Niederabsdorf hat einen Glaskegel aufgesetzt. Dieser ist im Rahmen der Restaurierung entstanden und entspricht mit Sicherheit nicht dem Original. Die Flugwachen 1 bis 12 sollen entlang der nördlichen Grenze Niederösterreichs zwischen Herrnbaumgarten und Gmünd bestanden haben. Es konnte aber bis dato nur ein Bunker in Herrnbaumgarten (Nr. ?, gesprengt) nachgewiesen werden.

Quellen und weitere Informationen:

  • Rauchensteiner Manfried, Die Schlacht von Aspern am 21. und 22. Mai 1809 (Militärhistorische Schriftenreihe 11, Wien 1969)
  • Zeitgeschichtliches Dokumentationsarchiv Asparn/Zaya

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