Im Zuge des "Geilenberg-Programmes" wurden in Österreich 16 teils unterirdische Kleindestillationsanlagen errichtet. Sie alle hatten den Decknamen "Ofen".
Zwei dieser Anlagen befanden sich in Türnitz (etwa 30 Kilometer südsüdwestlich von Sankt Pölten). Die "Öfen" wurden südöstlich des Ortes, in der Nähe eines Steinbruches errichtet. Für den Treibstofftransport wurde die im Bahnhof Türnitz endende Bahnlinie um einige Meter verlängert.
Die zahlreichen Erdölrückstände (durch den primitiven Aufbau der "Ofen"-Anlagen bedingt) sollten jedenfalls in der Anlage "Dachs II" verarbeitet werden.
Mit dem Bau des Benzinwerkes wurde am 1. August 1944 begonnen. Ausgeführt wurde es durch die Arbeitsgemeinschaft Niederdonau. Die Anlage umfasste:
Bis kurz vor Kriegsende wurde Benzin erzeugt, denn als durch den russischen Vormarsch die Rohölzufuhr ausblieb, wurde das in den riesigen Bunkern auf Vorrat gehortete Rohöl verarbeitet. Betreiber der Anlage war die IG Moosbierbaum.
In den letzten Kriegstagen wurden die Maschinenteile teilweise abmontiert und nach Westen verlagert. Den Rest bauten dann die Russen ab. Die großen Betonbunker blieben bis heute stehen, auch ein Luftschutzbunker und ein Stollen blieben erhalten.
Da die ganze Anlage ganz nahe am Berghang lag und gut getarnt war, ist sie auch nie von Bomben getroffen worden.
Zustand heute:
Noch heute sind einige Reste der Anlage erhalten. Neben Tanks, Wachbunkern und Fundamenten lassen sich auch noch zwei Stollenmundlöcher lokalisieren.