Edmund Geilenberg

Daten:

Geilenberg war gelernter Schlosser, der sich über die Funktion des Direktionsassistenten bei der Firma Rheinmetall-Borsig 1939 zum Direktor der Stahlwerke Braunschweig GmbH Berlin hochgearbeitet hatte, einem Tochterunternehmen der Reichswerke Hermann Göring.

1942 wurde er aufgrund seiner Leistung, die Munitionsproduktion in den Stahlwerken Braunschweig zu erhöhen, in den Industrierat des Oberkommandos des Heeres berufen. Für das OKH betreute er weiters das sogenannte Iwan-Programm, das zum Ziel hatte, eingenommene Munitionsfabriken in der Ukraine wieder in Betrieb zu setzen und im September 1943, nachdem die Rote Armee die Gebiete wieder zurückeroberte, beendet wurde.

Mitte 1943 erhielt Geilenberg in seiner Funktion des Leiters des Hauptausschusses Munition im Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion das Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern für seine Verdienste in der Munitionsproduktion.

Am 30. Mai 1944 unterzeichnete Hitler den Erlass über die Bestellung eines Generalbevollmächtigten für die Sofortmaßnahmen beim Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion. Dieser hatte auf Anregung Albert Speers ("Hydrierdenkschriften" 1944) die Aufgabe, die bereits durch Bombenangriffe stark geschwächte Produktion der Hydrierwerke wieder zu sichern bzw. den Wiederaufbau zerstörter Werke zu organisieren. Einen Monat später, am 30. Juni 1944 wurde Geilenberg mit dieser Aufgabe betraut. In dieser Funktion war er bevollmächtigt, selbst höchste Dringlichkeitsstufen außer Kraft zu setzen und die Hilfe aller Stellen in Anspruch zu nehmen. So mit Vollmachten ausgestattet, setzte er seine Aufgaben mit harter Hand um, wobei er im Ruf stand, damit mangelndes Fachwissen zu kompensieren.(1)

Während Speer die Arbeit Geilenbergs mit den Worten "letzten Endes [hängt] die erfolgreiche Weiterführung des Krieges [davon ab]" in ihrer Wichtigkeit betonte, hielten die Gauleiter selbige für wenig sinnvoll. Die Produktionszahlen der Kraftstoffindustrie sprachen jedoch eine deutliche Sprache. Ständige Angriffe, mit immer genauerer Zielerfassung, ließen die Kraftstoffproduktion bis Anfang 1945 fast zum Erliegen kommen, während die Zahl der produzierten Flugzeuge einen Höchststand erreichte. Geilenberg schaffte es jedoch immer wieder, mit Speers Rückendeckung und der Gewalt über 350000 Arbeiter, die im Laufe der Monate teilweise von wichtigsten Rüstungsprojekten abgezogen wurden, die Werke meist innerhalb weniger Tage wieder zum Laufen zu bekommen. Diese hohe Zahl an Arbeitskräften ergab sich aus dem Umstand, dass die Kraftstoffproduktion aufgrund ihrer enormen Wichtigkeit für die Fortführung des Krieges von Speer und somit auch von Geilenberg mit absoluter Priorität vor allen anderen Rüstungsvorhaben behandelt wurde.(2)

Wichtige Maßnahmen des Geilenberg-Programms

Quellen und weitere Informationen:

  • (1) Janssen Gregor, Das Ministerium Speer. Deutschlands Rüstung im Krieg (Berlin 1969), S. 237 - 238
  • (2) ebenda, S. 243 - 245
  • Edmund Geilenberg, Eintrag auf Wikipedia (02.08.2015)

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