Wiener Neustädter Flugzeugwerke - Markersdorf

Aufgrund der massiven Bombenangriffe auf die Wiener Neustädter Flugzeugwerke musste man große Teile der Messerschmitt Bf 109-Produktion auslagern. Praktisch die gesamte Fertigmontage wurde auf den Fliegerhorst Markersdorf verlegt. Zu diesem Zweck wurden auf dem Flughafengelände folgende Einrichtungen gebaut:

Weiters wurden 4.500 m² der Hangars von nun an als Fertigungshallen verwendet. In der WNF-Fertigung waren 340 Personen beschäftigt.

Eine solch riesige Anlage blieb natürlich im Zweiten Weltkrieg von der US Airforce nicht unbeachtet. Am 8. Juli 1944 begann eine lange Reihe schwerster Luftangriffe, die sich bis ins Frühjahr 1945 hinzogen, was nicht nur zu schwersten Schäden am Flughafen und der WNF-Auslagerung, sondern auch im Ort Markersdorf selbst führte. Trotz aller Angriffe wurde die WNF-Flugzeugmontage in Markersdorf aber erst nach den Luftangriffen des 1. und 2. April 1945 eingestellt.

Luftangriff auf Markersdorf am 23. August 1944
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Luftangriff auf Markersdorf am 23. August 1944

Zum Bild: Erkennbar sind das Flugfeld mit vielen Gebäuden, die Pielach und am unteren Bildrand die Bautrasse der Westautobahn.

Nach den zahllosen Bombardierungen erfolgte am 15. April 1945 die Sprengung der verbliebenen Gebäude (am Vortag hatte die SS Sankt Pölten nach heftigsten Gefechten an die Rote Armee verloren).

Quellen und weitere Informationen:

  • Haberfellner Wernfried, Schroeder Walter, Wiener Neustädter Flugzeugwerke Gesellschaft m.b.H. Entstehung, Aufbau und Niedergang eines Flugzeugwerkes, 3. Auflage (Graz 1999)
  • Lechner / ARGE Heimatforschung, Luftgau 17, Markersdorf 1938-1945
  • Ries Karl, Deutsche Flugzeugführerschulen und ihre Maschinen 1919–1945 (Stuttgart 1988)
  • Ries Karl, Dietrich Wolfgang, Fliegerhorste und Einsatzhäfen der Luftwaffe (Stuttgart 1993)

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