Raxwerk - Vorwerk - Lichtenwörth

Als Teil der A4-Raketenfertigung im Raxwerk sollte in einem Wald östlich davon auch ein sogenanntes "Vorwerk" entstehen. Diese Anlagen dienten der Erprobung der Raketentriebwerke und bestanden aus den entsprechenden Triebwerkstestständen und der zugehörigen Infrastruktur. Durch die Luftangriffe auf Wiener Neustadt im Herbst 1943 wurden die Pläne jedoch aufgegeben und der Bau der Anlagen eingestellt. Unter dem Decknamen "Schlier" wurden die Anlagen schließlich unter die Erde verlagert (1).

Der folgende Fotobericht versucht den 2007 noch erhaltenen Ruinen ihre ursprüngliche Funktion zuzuordnen:

Rekonstruktion der Anlagen auf Grundlage einer Luftaufnahme von 1944 und der vorhandenen Ruinen
©Schmitzberger
Rekonstruktion der Anlagen auf Grundlage einer Luftaufnahme von 1944 und der vorhandenen Ruinen

Legende:

Aggregat 4
©Schmitzberger (Modell 1:35)

Das "Aggregat 4", auch bekannt unter dem Namen V2. Im "Vorwerk" sollte die Funktion der Rakete überprüft werden. Die Raketentriebwerke ("Öfen") mussten dazu auch einem heißen Testlauf von circa 60 Sekunden Dauer standhalten.

Bestandsaufnahme 2006

(1) Blick auf den ehemaligen Standort des Barackenlagers.

Blick auf den ehemaligen Standort des Barackenlagers.
©Schmitzberger, 2006

(2) Lichtung, die 1944 als Bauplatz erkennbar war

Lichtung, die 1944 als Bauplatz erkennbar war
©Schmitzberger, 2006

(3) Baugrube

Baugrube
©Schmitzberger, 2006

(3) Kellerruine

Kellerruine
©Schmitzberger, 2006

(4) Ruine des Sauerstoffwerks

Ruine des Sauerstoffwerks
©Schmitzberger, 2006

(4) Bauruine östlich der großen Halle

Bauruine östlich der großen Halle
©Schmitzberger, 2006

(5) Skizze der Ruinen der Spritzstände (oben) und des Tanklagers (unten)

Skizze der Ruinen der Spritzstände (oben) und des Tanklagers (unten)
©Schmitzberger, 2006

(5) Ansicht des Tanklagers südlich der Spritzstände

Ansicht des Tanklagers südlich der Spritzstände
©Schmitzberger, 2006

(5) Tanklager südlich der Spritzstände.

Die liegenden, unterirdischen Tanks wurden wahrscheinlich nie installiert. Eine praktisch baugleiche Anlage wurde ebenfalls in Oberraderach am Bodensee errichtet.

Tanklager südlich der Spritzstände. Die liegenden, unterirdischen Tanks wurden wahrscheinlich nie installiert. Eine praktisch 
								baugleiche Anlage wurde ebenfalls in Oberraderach am Bodensee errichtet.
©Schmitzberger, 2006

(5) Ansicht der großen nördlichen Struktur im Bereich der Spritzstände.

Ansicht der großen nördlichen Struktur im Bereich der Spritzstände
©Schmitzberger, 2006

Rechts im Wald entstanden die nächsten Bilder:

(5) Detailansicht der großen nördlichen Struktur.

Es dürfte sich um die Fundamente der Spritzstände gehandelt haben. Hier wurden die A4-Raketen aufgerichtet und die Funktion der Treibstoffpumpen kalt (ohne Zündung) überprüft.

Detailansicht der großen nördlichen Struktur. Es dürfte sich um die Fundamente der Spritzstände gehandelt haben. Hier wurden 
								die A4-Raketen aufgerichtet und die Funktion der Treibstoffpumpen kalt (ohne Zündung) überprüft.
©Schmitzberger, 2006

(5) Detailansicht der Fundamente im Bereich der Spritzstände

Detailansicht der Fundamente im Bereich der Spritzstände
©Schmitzberger, 2006

(6) Reste der Baustelle der eigentlichen Triebwerksteststände

Reste der Baustelle der eigentlichen Triebwerksteststände
©Schmitzberger, 2006

(6) Reste der Baustelle der eigentlichen Triebwerksteststände

Baugrube für einen "Kühlteich-Teststand". Hier sollten die Triebwerke der A4-Raketen heiß getestet werden.

Reste der Baustelle der eigentlichen Triebwerksteststände: Baugrube für einen Kühlteich-Teststand.
    							Hier sollten die Triebwerke der A4-Raketen heiß getestet werden.
©Schmitzberger, 2007

(6) Auch diese Anschüttungen gehörten wahrscheinlich zur Baustelle der Triebwerksteststände.

Auch diese Anschüttungen gehörten wahrscheinlich zur Baustelle der Triebwerksteststände.
©Schmitzberger, 2007

Quellen und weitere Informationen:

  • (1) Freund Florian, Perz Bertrand, Das KZ in der Serbenhalle. Zur Kriegsindustrie in Wiener Neustadt (Wien 1987)

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