Enzesfelder Metallwerke AG - Enzesfeld

1904 wurde in Enzesfeld das "Anton Keller Metallwerk und Munitionsfabrik" von einem ehemaligen Mitbesitzer der "Hirtenberger Patronenfabrik" gegründet und mit dem Bau der Werksanlagen begonnen. Das Unternehmen erzeugte vorerst mit einigen hundert Mitarbeitern Metallguss- und Walzwaren sowie Geschoßzünder, Gewehr- und Revolverpatronen und Schwarzpulver.

Die Enzesfelder Metallwerke heute
©Schmitzberger, 2006
Die Enzesfelder Metallwerke heute
Die Enzesfelder Metallwerke heute
©Schmitzberger, 2006
Die Enzesfelder Metallwerke heute

1908 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und hieß ab nun "Metallwerk und Munitionsfabrik AG".

Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges begann ein großzügiger Ausbau der Fabriksanlagen und Ausweitung der Produktion auf Artilleriemunition, der Belegschaftsstand stieg auf 11.000 Personen, der Frauenanteil betrug über 40 Prozent.

Durch das Verbot zur Herstellung von Munition durch den Alliierten Rat nach Kriegsende 1918 erfolgte der Zusammenbruch des Unternehmens. Nach Lockerung der Bestimmungen wurde für das Enzesfelder Werk die Fertigung von Artilleriemunition für das Bundesheer zugelassen. Haupteigentümer wurde nun, neben einigen Privatpersonen, die Dynamit-Nobel AG. 1937 hatte das Unternehmen 2.500 Beschäftigte und die Firmenbezeichnung lautete ab nun "Enzesfelder Metallwerke AG".

Nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich im März 1938 kam das Werk zum Böhler-Konzern und die Produktion von Artilleriegeschoßen wurde weiter ausgebaut. Weiters wurde ein Leichtmetallwerk errichtet und der Mitarbeiterstand stieg auf 17.000 Arbeitnehmer. Im März 1944 kam es in der Munitionsfertigung zu einer gewaltigen Explosion, welche einen Großteil der Anlagen vernichtete.

Die typische Arbeitersiedlung in Nachbarschaft des Werkes
©Schmitzberger, 2006
Die typische Arbeitersiedlung in Nachbarschaft des Werkes

Nach Kriegsende kam der Betrieb unter sowjetische Verwaltung. Die Munitionserzeugung wurde eingestellt und ein Teil der Produktionsanlagen demontiert. In kleinem Umfang wurde eine Metallgießerei mit Walz- und Presswerk weitergeführt. Nach Abzug der Besatzungsmacht wurde der Betrieb verstaatlicht.

1961 kam es zur Fusionierung mit den Wiener "Carowerken", 1980 Übernahme durch die "Austria Metall AG" und ab 1989 sind die Enzesfelder Metallwerke nach Zusammenschluss mit der Firma "Buntmetall Amstetten GmbH" im Besitz der "Austria Buntmetall Holding".

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